Vor einigen Wochen bin ich aus Kambodscha zurückgekehrt, und es ist höchste Zeit, euch von meiner erlebnisreichen und eindrucksvollen Zeit dort zu berichten.
Besonders schön war der Besuch auf unserer Pfefferfarm in Kampot.
Es gibt Orte, an die kehrt man nicht einfach zurück – man kommt nach Hause. So fühlt es sich für mich jedes Mal an, wenn ich unsere Pfefferfarm in Kampot besuche. Und dieses Mal war es besonders intensiv. Nicht nur, weil die Ernte gerade in vollem Gange war, sondern weil sich in den letzten Monaten viel bewegt hat – auf der Farm, bei den Menschen, und in mir.
Vorfreude auf dem Markt
Bevor wir zur Farm aufbrachen, sind wir über den lokalen Markt in Kampot geschlendert. Es gehört für mich einfach dazu – nicht nur, um einzukaufen, sondern auch, um einzutauchen: in die Farben, die Gerüche, das Stimmengewirr. Wir haben Fisch und Fleisch besorgt, frisches Obst, kühle Getränke, ein paar Süßigkeiten für die Kinder. Alles, was man für einen Tag braucht, der Arbeit, Gemeinschaft und Freude verbindet.
Willkommen zurück
Bei unserer Ankunft wurden wir herzlich empfangen und die Freude über ein Wiedersehen war groß - es fühlte sich vertraut an, fast wie ein Wiedersehen unter Freunden. Die Pfefferpflanzen standen kräftig da, aber die lange Trockenzeit hatte Spuren hinterlassen. Die Körner sind in diesem Jahr etwas kleiner als sonst – aber ihr Aroma? Intensiv, warm und charaktervoll – genau so, wie wir es lieben. Ich bin jedes Mal wieder überrascht, wie viel Aroma in so einem kleinen Korn steckt.
Handarbeit und Hingabe
Die Ernte war in vollem Gang. Männer und Frauen – manche barfuß, andere mit Strohhut – gingen sorgsam zwischen den Pflanzenreihen umher. Es wird alles von Hand gemacht: Das Pflücken, das Sortieren, das Trocknen. Dabei entsteht eine Ruhe, eine Selbstverständlichkeit, die in unserer Welt oft verloren geht.
Nach der Schule kamen einige Kinder vorbei. Für ein kleines Taschengeld durften sie beim Aussortieren des roten Pfeffers helfen – Korn für Korn, von Hand. Für sie ist das ein besonderer Moment: mithelfen, dazugehören, Verantwortung übernehmen. Es war schön zu sehen, mit wie viel Stolz und Konzentration sie bei der Sache waren.
Ein Schritt in die Zukunft
Ein echtes Highlight bei diesem Besuch war das neue Bewässerungssystem – und der Stolz der Mitarbeitenden darüber war deutlich spürbar. Dank einer neu installierten Solaranlage müssen sie das Wasser nun nicht mehr mühsam schleppen. Die Sonnenenergie treibt stattdessen Pumpen an, die das Wasser aus einem frisch vergrößerten Teich direkt aufs Feld befördern.
Dort sorgt ein ausgeklügeltes Tropfsystem dafür, dass jede Pfefferpflanze gezielt und sparsam mit Wasser versorgt wird – genau da, wo es gebraucht wird. Ein geschlossener Kreislauf, effizient und nachhaltig. Für die Farm ist das ein großer Fortschritt – und ohne Ihre Unterstützung wäre das nicht möglich gewesen.
Abschied mit Vorfreude
Wir haben den ganzen Tag auf der Farm verbracht – haben mitangepackt, geredet, gegessen und viel gelacht. Solche Tage zeigen mir immer wieder, warum wir das alles tun. Es ist diese Nähe, das Vertrauen und der gemeinsame Weg, der PeppCorn ausmacht.
Ich freue mich schon auf das nächste Wiedersehen – vielleicht im kommenden Jahr. Bis dahin nehme ich mir fest vor, meine kambodschanische Muttersprache weiter zu üben. Da ist noch Luft nach oben – aber auch jede Menge Motivation.
Unterwegs auf der Mango- und Cashew-Farm
Neben der Pfefferfarm haben wir übrigens auch eine Mango- und eine Cashew-Farm besucht. Es war spannend zu sehen, wie die Früchte nach der Ernte verarbeitet werden – wie viel Handarbeit, Geduld und Erfahrung in jedem einzelnen Produkt steckt, das später bei uns im Shop landet. Noch so ein Moment, der mir gezeigt hat: Was wir hier machen, ist viel mehr als Handel. Es ist Verbindung.
Herzliche Grüße
Ihre Nau Stülpnagel
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